Kapitel 13
Technische Basics
Die Framerate
Die Basis dafür, dass eine Abfolge von einzelnen, statischen Filmbildern aneinander gereiht in unserer Wahrnehmung den Eindruck erwecken, ein bewegtes Bild zu sehen, ist uns allen bekannt. Das sogenannte „Phi-Phänomen“ wurde 1912 erstmalig von Max Wertheimer beschrieben. Die Trägheit unserer Wahrnehmung sorgt dafür, dass das menschliche Auge maximal 14 - 16 Einzelbilder/Sekunde unterscheiden kann.
Alle darüber hinaus gehenden Bildfrequenzen sorgen für eine Verschmelzung der Einzelbilder zu einer kontinuierlichen Bewegung. In der Frühzeit des Films wurde noch mit der Anzahl der Einzelbilder experimentiert, spätestens mit der Einführung des Tonfilms wurde aber ein internationaler Standard von mindestens 24 Bildern/ Sekunde etabliert. In verschiedenen Teilen der Welt wurden dann abhängig von der dort verwendeten Netzspannung weitere Bildwechselfrequenzen etabliert. Meistens verfügen die Kameras über alle weltweit gängigen Framerates, in den Kameras frames per second/ fps genannt. Abhängig davon, für welchen Markt sie produziert wurden, sind unterschiedliche Standardeinstellungen vorhanden.
Hinzu kommt noch die Unterscheidung zwischen einer Aufzeichnung von Halbbildern (i=interlaced) oder Vollbildern (p=progessiv).
Über lange Jahre war die Ausstrahlung von Halbbildern Standard, durch die Verdopplung der Bildwechselfrequenz mit Halbbildern wurde bei Standard Definition/ SD eine höhere Qualität der Ausstrahlung erzeugt. Mit der Einführung von High Definition/ HD hat sich das Verhältnis geändert. Heute wird zunehmend progressiv produziert, es gibt praktisch keine Röhrenbildschirme mehr und gängige Monitore geben in der Regel Vollbilder wieder. Dennoch ist es ab und zu sinnvoll, interlaced zu produzieren, vor allem für Sportaufnahmen und actionreiche Szenen ist die verwendet framerate von 24, 25 oder 30 fps zu gering, um schnelle Bewegung ohne Shutter-Effekte abzubilden.